News: Wiener Stadtwerke
Mit 1,5 Millionen Euro fördert die EU das von der Wiener Stadtwerke-Tochter BMG gemeinsam mit Partnern initiierte Ökoenergie-Projekt zur Entwicklung eines Prototyps für ein innovatives Biomasse-Verbrennungssystem. Genehmigt wurden die Fördergelder nun per Vertrag für eine Laufzeit bis 2006. Die Pilotanlage wird bis Mitte des Jahres im Kraftwerk Simmering aufgestellt und dort im Rahmen eines vertieften Optimierungs-Programms verbessert werden.
Die EU sieht in der neuen Technologie die große Chance, die regionale Ökostrom-, Nahwärme- und Warmwasser-Versorgung in agrarischen Nicht-Wald-Gebieten in der Europäischen Union und bei den MOE-Beitrittskandidaten zu bis dato noch nicht erreichten, niedrigen spezifischen Gestehungskosten zu ermöglichen. Die innovative Verbrennungstechnologie soll nämlich die effiziente Umwandlung halmgutartiger, biogener Brennstoffe wie Kukuruz, Stroh, Grünschnitt bis hin zu Olivenästen in Strom und Wärme ermöglichen. Dabei werden vorrangig sogenannte Energiepflanzen zur Anwendung kommen. Das sind zum Teil alte, urwüchsige, halmartige Sorten, wie beispielsweise der traditionelle Kukuruz. Agrarisch brachliegende Gegenden könnten effizient reaktiviert werden. Mithilfe der neuartigen, innovativen Verbrennungstechnologie wird Biomassebrennstoff innerhalb eines kurzen Zeitraumes von wenigen Zehntelsekunden vollständig und schadstoffarm verbrennt. Im Vergleich zu konventionellen Verbrennungen fallen deutlich reduzierte Investitions- und Betriebskosten an. Von großem Vorteil ist, dass sich diese Technologie vorzugsweise für kleinere und mittlere Anlagengrößen (bis 10 MW) eignet und auch die Verwertung qualitativ schlechterer, inhomogener Biomasse möglich ist.
Realisiert wird das Projekt in der niederösterreichischen Gemeinde Dürnkrut. Die ersten Haushalte sind dort bereits seit November 2002 an die neue Greenpower-Nahwärmeversorgung angeschlossen. Bis Ende Jänner werden es an die 40 Haushalte/Einzelhäuser sein. Bis zum Sommer 2003 wird eine mobile Holz-Pelletsfeuerung eine moderne und CO2-neutrale Wärme- und Warmwasserversorgung garantieren. Beim Start der Heizperiode 2003/2004, bei dem bereits das ausgereifte Verbrennungssystem vorhanden sein wird, sollen bereits 100 Haushalte angeschlossen sein. Die Investitionskosten im Endausbau werden bei ca. 4,0 Millionen Euro liegen. Der Dürnkruter Bürgermeister Reckendorfer unterstützt das Projekt, weil er darin eine innovative, CO2-aktive Klimaschutzmaßnahme sieht.
Das Förderkonsortium setzt sich zusammen aus der Wiener Stadtwerke Beteiligungsmanagementgesellschaft (BMG), der TU Wien (Inst. Für Verbrennungstechnik, Prof.Friedl), der TU München (Pflanzenbau, Erntetechnik), der dänischen Firma Danfoss (weltweiter Lieferant für Komponenten im Bereich Umwelt- und Energietechnik) und den Firmen Herz Armaturen sowie Greenpower. Greenpower, eine gemeinsame Gesellschaft der WSTW-Tochter BMG (47%), der PORR Infrastruktur GmbH (47%) und der Federspiel Ökotechnology Consulting GmbH (6%), ist Errichter und Betreiber der Anlage in Dürnkrut.
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