News: Wiener Stadtwerke
„Die Lage am Energiemarkt wirkt sich auf das Ergebnis der Wiener Stadtwerke aus, wir werden Abschreibungen bei unseren Kraftwerken vornehmen müssen“, kündigte der designierte Vorstandssprecher und Finanzvorstand Martin Krajcsir am Mittwoch in einem Presse-Hintergrundgespräch im Stadtwerke-Turm an. Aktuellen Prognosen zufolge werden die Wiener Stadtwerke mit allen Tochtergesellschaften einen Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro erwirtschaften. Das Jahresergebnis werde mit 3 Mio. Euro vor Bewertungsmaßnahmen leicht positiv ausfallen (2012: Minus 2,5 Mio. Euro vor Bewertungsmaßnahmen). Durch Abschreibungen und Wertberichtigungen im Energiebereich, konkret beim Kraftwerkspark der Wien Energie, werden allerdings Bewertungsmaßnahmen in Höhe von 360 bis 380 Mio. Euro notwendig. Das Gesamtergebnis nach Sondereffekten wird voraussichtlich bei Minus 357 bis 377 Mio. Euro liegen. Energievorstand Marc H. Hall ergänzt: „Wir stehen vor derselben Situation wie fast alle Energieunternehmen. Unsere Kraftwerke lassen sich aktuell und auf absehbare Zeit nicht rentabel betreiben, weshalb wir diese Wertberichtigungen vornehmen müssen.“ Das Unternehmen habe seine Hausaufgaben bereits gemacht und 2013 den Energiebereich durch Umstrukturierungen komplett neu aufgestellt, so Hall, der wie Krajcsir darauf verwies, dass die Wiener Stadtwerke ungebrochen in den Wirtschaftsstandort Wien investieren, 2013 insgesamt 870 Mio. Euro.
Die Bilanzsumme des Konzerns bleibt laut Krajcsir mit 13,3 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr stabil, die Eigenkapitalquote werde prognostiziert von 35,5 Prozent im Jahr 2012 auf 34,6 Prozent leicht sinken. „Mit diesem Jahresergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden und haben bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Basis für eine positive Weiterentwicklung in den kommenden Jahren zu legen“, sagte Krajcsir. Er unterstrich, dass die Wiener Stadtwerke die Situation aus eigener Kraft bewältigen. Der Finanzvorstand kündigte an, dass die Wiener Stadtwerke in den kommenden fünf Jahren, von 2014-2018, Investitionen von rund vier Milliarden Euro planen. Im Mobilitäts-Bereich werden der Ausbau der U-Bahn fortgesetzt und neue Fahrzeuge (Busse, ULF, Züge) angeschafft. Insgesamt investieren die Wiener Stadtwerke hier rund 1,9 Milliarden Euro. Im Energie-Bereich wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien forciert und gleichzeitig die Versorgungssicherheit weiter erhöht, Investitionen von insgesamt rund 2 Milliarden Euro sind geplant.
Hall: Umgründungen im Energiebereich abgeschlossen, Investitionen in die Zukunft
Marc H. Hall berichtete, dass die Top-20 Energieversorger in der EU seit 2008 fast 500 Mrd. Euro an Börsenwert eingebüßt hätten. Es sei schmerzlich, wenn reale Werte wie Kraftwerke und Speicher aufgrund der Marktsituation null Wert darstellen würden, obwohl sie noch 40 Jahre Strom produzieren und speichern könnten. Die Wiener Stadtwerke hätten sich dem Marktumfeld jedenfalls rechtzeitig angepasst, um die Ertragslage in Zukunft optimieren zu können. Bereits im Sommer 2013 war die rechtliche Umgründung der Energie-Gesellschaften im Stadtwerke-Konzern auf zwei, nämlich die Wien Energie und die Wiener Netze, abgeschlossen. Wien Energie Fernwärme wurde mit Wien Energie zu einem zentralen Wettbewerbsunternehmen zusammengeführt, in den Wiener Netzen wurden die Netzgesellschaften für Erdgas, Strom, Fernwärme und Telekom zu einem gemeinsamen Unternehmen gebündelt. Weitere Optimierungen und strategische Neuausrichtungen im Energiebereich würden folgen.
All diese Maßnahmen gingen laut Hall „natürlich nicht zu Lasten unserer Kunden“. Der Service bleibt auf hohem Niveau, die Preise wurden erst kürzlich gesenkt: per 1.10.2013 um durchschnittlich je 3,6 Prozent für Strom und Gas. Gleichzeitig sei eine Energieeffizienz-Offensive gestartet worden, die Haushaltskunden mit bis zu 100 Euro Förderung unterstütze. Kostensenkung und Effizienzsteigerung führen bei den Wiener Stadtwerken nicht automatisch zum massiven Abbau von Arbeitsplätzen: „Wir greifen nicht gleich zur Frühpensionierung, sondern denken über sinnvolle Lösungen nach, wie wir unsere MitarbeiterInnen effizienter einsetzen. Wir fördern die Flexibilität im Konzern durch einen Konzern-Arbeitsmarkt und investieren auch stark in die Aus- und Weiterbildung unserer MitarbeiterInnen“, sagte der Energievorstand.
Über die Wiener Stadtwerke Holding AG
Die Wiener Stadtwerke sind der bedeutendste Infrastrukturdienstleister im Großraum Wien. Als Wirtschaftsmotor ist Österreichs größter kommunaler Infrastrukturdienstleister mit drei Milliarden Euro Umsatz und rund 16.000 MitarbeiterInnen eine treibende Kraft für den Wirtschaftsstandort Wien. Zum Konzern gehören Wien Energie, Wiener Netze, Wiener Linien, Wiener Lokalbahnen, Wipark sowie Bestattung und Friedhöfe Wien.
Mag. Thomas Geiblinger – Konzernpressesprecher Thomas-Klestil-Platz 14, 1030 Wien T +43 (0)1 531 23-73957, M +43 (0)664 8848 10 20 thomas.geiblinger@wienerstadtwerke.at http://www.wienerstadtwerke.at/presse

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