News: Wiener Stadtwerke
Sind Gase endlich und fossil? - Keineswegs! Verneinen der Wiener Stadtwerke-Vorstand Hall und der Physiker Gruber unisono. Ohne Gas – kein Leben. Wasserstoff, Helium und Methan dominieren das Universum. Auch auf dem Planet Erde gibt es (Erd-)Gase – zumeist in gebundener Form als Kohlenwasserstoffe – im Überfluss. „Universalische, fossile, biologische und synthetische Gase sind reichlich vorhanden. Ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten – als Brennstoff, Speicher, Treibstoff - sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiezukunft“, sagt Marc H. Hall, Energievorstand bei den Wiener Stadtwerken und Obmann des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW). Dass nicht jedes Gas „fossil“ und endlich ist, beweist schon alleine die Kuh: Das Nutztier gibt nicht nur Milch, sondern liefert gleichzeitig auch noch Methan und Bio-Gas. Der Wiederkäuer ist damit der beste lebende Beweis dafür, dass flüssige, feste und gasförmige Energieträger uns noch lange begleiten werden.
Umweltneutrale Gase
Mehr noch: Gase werden in zunehmendem Maße für innovative und neue Anwendungen gebraucht und fungieren damit als wichtige Partner der Erneuerbaren Energien und unterstützen somit die Energiewende.
Aber welche Eigenschaften haben die unterschiedlichen Gase? Die einen sind geruch- und farblos. Andere spenden Energie. Die im Weltall am häufigsten vorkommenden Gase sind Wasserstoff und Helium. Die Atmosphäre jedes zweiten Planeten in unserem Sonnensystem besteht aus Methan. Aus diesem Grund hält Gruber es auch für „wahrscheinlicher, dass Leben auf anderen Planeten auf Methanbasis möglich ist und wir auf der Erde als Sauerstoff-Atmer die Ausnahme sind.“
Wieder andere Gase verändern aufgrund ihrer höheren Schallgeschwindigkeit die Resonanzspektren der Formanten und bringen somit die höheren Frequenzanteile der Stimme stärker zur Geltung: „Daher lässt Helium unsere Stimme höher klingen, während Schwefelhexafluorid die Stimme tief macht“, was Gruber in Selbstversuchen zeigt, aber nicht zur Nachahmung empfiehlt: „Denn Schwefelhexafluorid einzuatmen ist lebensgefährlich.“ Das Gas ist schwerer als Luft. Um es wieder aus der Lunge zu bekommen, müsste man einen Kopfstand machen.
Gas: Vielfältige Einsatzgebiete
„Aufgrund seiner multiplen Verwendungsmöglichkeiten ist Erdgas ein besonders wertvoller Spieler bei der Energiewende“, erläutert Hall. So wird das Gas zur effizienten Strom- und Wärmeproduktion in Haushalten und Kraftwerken verwendet und kommt als umweltfreundlicher Kraftstoff in Fahrzeugen zum Einsatz. „Im Energiebereich gibt es keine Allheilmittel-Technologie, die alle unsere Probleme löst. Es geht vielmehr um den richtigen Technologie-Mix, smarte Anwendungen und neue Kombinationen“, erklärt Hall und verweist in diesem Zusammenhang auf die vielen Vorzüge von Erdgas: „Es ist als Brennstoff vielfältig einsetzbar, um Strom oder Wärme zu erzeugen. Es ist darüber hinaus ein verlässlicher Partner der volatilen Erneuerbaren, weil es sich speichern lässt und flexibel gesteuert werden kann. Weiters ist Erdgas umweltfreundlich: Es ist feinstaubfrei und emittiert kaum CO2. Und wir haben mit synthetischem Erdgas und mit Biogas unendliche Reserven.“
Gasnetz als Speicher von Sonnenstrom
„Mit der hohen Energiedichte von Erdgas können wir mehr Energie auf geringeres Volumen konzentrieren – besonders im Vergleich zu Strom. Methan und Wasserstoff können leicht gespeichert und transportiert werden, der Großteil der Infrastruktur steht bereits“, sagt Hall. So wird in einer Forschungsanlage in Haid bei Linz die Energiewende geübt: Die OÖ Ferngas erzeugt dort mit Hilfe von Sonnenstrom Wasserstoff und speist diesen ins Gasnetz ein. Damit werden die Gasnetze und -speicher zu einer Batterie, um große Mengen Strom aus Erneuerbaren Energien langfristig vorrätig zu machen. Der Vorteil ist: Gase sind im Gegensatz zu Strom permanent und verlustfrei speicherbar.
Partner von Wind- und Sonnenenergie
Wenn Wasser, Wind oder Sonne nicht liefern können, ist Verlass auf Gas. Bei akutem Energiebedarf wie etwa bei Hochwasser und dem Ausfall von Laufkraftwerken springen Gaskraftwerke ein. Sie können innerhalb weniger Minuten ans Netz gehen, um den benötigten Energiebedarf rasch zu decken. „Gas garantiert Zuverlässigkeit“, sagt Hall: „Gasturbinen haben den höchsten Wirkungsgrad: Sie versorgen die Haushalte mit Strom und die gewonnene Wärme kann über Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden.“
Der Obmann des FGW gibt sich überzeugt: „Wir brauchen Erdgas, wenn wir hohe Effizienz und Klimaschutz haben wollen.“ In naher Zukunft werde es ohne Erdgas nicht gehen, mittel- und langfristig nicht ohne gasförmige Energieträger.
Über Gas:
Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas ist auch eine erneuerbare Energiequelle, die ohne Feinstaub und Partikel verbrennt und damit ein emissionsarmer Energieträger. Gas eignet sich hervorragend als Ersatz für Energieträger wie Holz, Holzabfälle, Erdöl oder Kohle, die höhere Umweltbelastungen verursachen.
Über den Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen
Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) ist die unabhängige gesetzliche Interessenvertretung der österreichischen Gas- und Wärmewirtschaft. Als diese nimmt der FGW bei den Themen Globalisierung, Marktliberalisierung und Versorgung eine wichtige Stellung ein.
Darüber hinaus kommt den im FGW vertretenen Branchen in Umweltschutz- und Klimafragen besondere Bedeutung zu. Mit der Bereitstellung der umweltfreundlichen Energieformen Erdgas, Biogas, Fernwärme und Fernkälte sind die FGW-Mitgliedsunternehmen dazu prädestiniert, eine Schlüsselposition bei der Bewältigung anstehender Probleme auf diesem Gebiet einzunehmen.
Über die Wiener Stadtwerke Holding AG
Die Wiener Stadtwerke sind der bedeutendste Infrastrukturdienstleister für den Großraum Wien. Als Wirtschaftsmotor ist Österreichs größter kommunaler Infrastrukturdienstleister mit drei Milliarden Euro Umsatz und rund 16.000 MitarbeiterInnen eine treibende Kraft für den Wirtschaftsstandort Wien. Vier Milliarden Euro investieren die Wiener Stadtwerke in den kommenden fünf Jahren in Wiens Infrastruktur. Damit setzen sie wichtige Impulse für die Wiener Wirtschaft und schaffen tausende Arbeitsplätze in der gesamten Region. Zum Konzern gehören Wien Energie, Wiener Netze, Wiener Linien, Wiener Lokalbahnen, Wipark sowie Bestattung und Friedhöfe Wien.
Nicole Kassar, Bakk.phil. Konzernkommunikation I Presse Wiener Stadtwerke Holding AG, Thomas-Klestil-Platz 14, 1030 Wien Telefon: +43 (0)1 531 23-73957 Fax: +43 (0)1 531 23-73998 E-Mail: nicole.kassar@wienerstadtwerke.at www.wienerstadtwerke.at

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