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Wien: Die als Aufsichtsbehörde für die Strommarktöffnung eingerichtete E-Control fühlt sich für von Stromlieferanten gekündigte Stromkunden nicht zuständig. Um zu verhindern, dass betroffene Kunden ohne Strom dastehen, sprang Wienstrom in die Bresche und versorgt die 200 von Raiffeisen Ware Wasserkraft (RWA) gekündigten Haushalte und Gewerbebetriebe. Für Wienstrom als eine der größten österreichischen Elektrizitätsgesellschaften ist die Verantwortung gegenüber allen Stromkunden in unserem Versorgungsgebiet oberste Prämisse, erklärte dazu Wienstrom-Geschäftsführer Friedrich Pink.
Einer der neuen Mitbewerber am Strommarkt, die Raiffeisen Ware Wasserkraft, hat per
31. August 2002 rund 200 Stromlieferverträge mit Haushalten und Gewerbebetriebe aufgekündigt. Die Betroffenen wären ab 1. September 2002 ab 00.00 Uhr ohne Strom gewesen. Wienstrom hat sofort nach Möglichkeiten gesucht, die Kunden weiterhin mit Strom zu versorgen. In einem ersten Schritt wurde die E-Control über die Kündigungen informiert. Die Behörde fühlt sich jedoch nicht zuständig, wie sie in ihrem Bescheid wissen lässt, der Ende letzter Woche Gültigkeit erlangte. In ihren Aufgabenbereich fallen Kunden und Lieferanten, teilte die E-Control mit. Da die Betroffenen über keinen aufrechten Stromliefervertrag verfügen, seien diese keine „Kunden“ und die Behörde wäre somit nicht zuständig. Dieser Sachverhalt werde auch durch den Willen des Gesetzgebers unterstützt, so die E-Control, wonach eine allgemeine Versorgungspflicht im liberalisierten Strommarkt nicht mehr bestehe.
Den 200 Gekündigten liefert Wienstrom trotz der Kündigung durch die Raiffeisen Ware Wasserkraft und der Unzuständigkeit der E-Control weiterhin Strom. In den nächsten Tagen werden diese Haushalte und Gewerbebetriebe ein Angebot von Wienstrom erhalten, betonte Pink.
Foto von Wienstrom-Geschäftsführer Friedrich Pink unter Register "Fotos".
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