News: Wiener Linien
Wien gehört weltweit zu den wenigen Ausnahmestädten, in denen Fahrgastzahlen und Marktanteile des öffentlichen Verkehrs in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind. Wien ist in Europa zudem die einzige Metropole, in der diesem Zuwachs im öffentlichen Verkehr ein noch größerer Rückgang des Anteils an privaten Autofahrten gegenübersteht. Wurden 1993 lediglich 29 Prozent aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt und 40 Prozent mit dem Auto, so hält der öffentliche Verkehr in Wien heute einen Marktanteil von 35 Prozent und hat damit das Auto, das auf einen Anteil von 32 Prozent kommt, deutlich überholt.
Diese Erfolgsbilanz ist auf ein in sich abgestimmtes Verkehrssystem zurückzuführen. Im Netz der Wiener Linien erfüllen die Verkehrsmittel U-Bahn, Straßenbahn und Autobus unterschiedliche Aufgaben, sind aber in der Summe gemeinsam dafür verantwortlich, dass das Angebot von den KundInnen so gut angenommen wird.
- Die Straßenbahn: ein Verkehrsmittel mit Tradition und Zukunft
Für Wien ist die Straßenbahn bereits in den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Inbegriff für den öffentlichen Verkehr geworden und es bis heute geblieben. Obwohl es in Wien mittlerweile ein hochleistungsfähiges U-Bahn-Netz und ein sehr dichtes Netz an Autobuslinien gibt, gehören die Wiener Linien nach wie vor zu den größten Straßenbahn-Netzbetreibern weltweit. In den kommenden Jahren wird das Wiener Straßenbahn-Netz noch weiter ausgebaut.
- 4. April 2009: Start Touristenstraßenbahn als Ring-Rund
Ab 4. April 2009 – das ist der Samstag zu Beginn der Osterferien – wird eine spezielle Touristenstraßenbahn auf der Ringstraße ihren Betrieb aufnehmen. Diese Touristen-Tramway wird auf dem inneren Gleis der Ringstraße (so wie die bisherige Linie 1) täglich zwischen etwa 10 und ca. 18 Uhr unterwegs sein.
Vorgesehen ist ein ganzjähriger Betrieb. Die neue Linie wird den Ring im Uhrzeigersinn im Halbstundentakt umrunden. Die Fahrt erfolgt ohne Stehzeiten. Während der Fahrt werden die Fahrgäste mittels mehrerer LCD-Bildschirme mit Informationen über die touristischen Highlights entlang des Rings versorgt. Parallel dazu gibt’s Infos in mehreren Sprachen auch über Kopfhörer. Die Straßenbahn – es handelt sich um einen klassischen E1-Triebwagen mit 40 Sitzplätzen – wird nach dem „Hop on - Hop off“- Prinzip an ausgewählten Stationen zum Ein- und Aussteigen halten. Für die Touristentramway wird es eigene Tickets geben. Darüber hinaus sind weitere Tarifmodelle mit speziellen für Touristen attraktiven Kombitickets in Ausarbeitung.
- Neue Straßenbahn-Verbindungen quer durch den 21. und 22. Bezirk
Derzeit laufen die Planungen für zwei Straßenbahn-Neubaustrecken, die gemeinsam mit dem Ausbau der U2 bis zum Flugfeld Aspern für eine noch bessere Erschließung des 21. und 22. Bezirks mit öffentlichen Verkehrsmitteln sorgen werden.
- Linie 26: direkte Querverbindung U6-Floridsdorf, U1-Kagraner Platz und U2-Hausfeldstraße
Die neue 26er-Strecke ist rund 4,7 Kilometer lang und erhält elf neue Stationen. Die Neubaustrecke beginnt beim Kagraner Platz, führt querfeldein auf einer Hochtrasse über den Gewerbepark Stadlau bis zur Oberfeldgasse, dann entlang der Oberfeldgasse durch die Siedlung Ziegelhofstraße/Quadenstraße (eine „Kleinstadt“ mit ca. 20.000 Einwohnern), über Prinzengasse, Pirquetgasse, Zanggasse, Am Heidjöchl, Hausfeldstraße bis zur zukünftigen U2-Station Hausfeldstraße.
Die neue Linie 26 wird dann von Strebersdorf über Floridsdorf (U6-Station) und Kagraner Platz (den nördlichen Ast der bisherigen Linie 26) bis zur Hausfeldstraße und retour fahren.
Die Linie 26 wird eine für die Fahrgäste höchst attraktive Tangentialverbindung zwischen den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt. Vor allem durch die Verknüpfung mit allen hochrangigen radialen Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs in diesen Bezirken (U6- und S-Bahn-Station Floridsdorf, U1-Station Kagraner Platz und U2-Station Hausfeldstraße) wird sich die Attraktivität der Linie nochmals erhöhen. Insbesondere für das Gebiet Am Heidjöchl und den Gewerbepark Stadlau wird sich die Erschließung durch den öffentlichen Verkehr deutlich verbessern.
- Linie 25:von Floridsdorf über Kagran nach Aspern
Gleichzeitig mit der Eröffnung der 26er-Neubaustrecke wird auch die neue Linie 25 ihren Betrieb aufnehmen. Für den 25er wird eine neue, rund einen Kilometer lange Straßenbahntrasse errichtet. Diese führt von der Donaufelder Straße/Ecke Tokiostraße über die Tokiostraße und die Prandaugasse zur U1-Station Kagran.
Der 25er wird dann von der U6-Station Floridsdorf auf der bestehenden Strecke – gemeinsam mit der Linie 26 – über die Donaufelder Straße und ab der Tokiostraße dann auf dem neu errichteten Streckenabschnitt zur U1-Station Kagran fahren. Von hier geht’s dann weiter auf einer bereits bestehenden Strecke (derzeit südlicher Ast der Linie 26) zur U2-Station Donauspital bis Aspern, Oberdorfstraße (heutige Endstelle der Linie 26).
Johann Ehrengruber (01) 7909-42200
