News: Wiener Linien
Der neue Teilabschnitt beginnt nach der Station Stadion und wird auf einer Hochstrecke - sozusagen im 1.Stock - bis zur neuen Endstelle bei der Aspernstraße geführt. Dabei wird auch die Donau gequert, und zwar auf der bereits Ende der 90er-Jahre gebauten Donaustadtbrücke. Die zukünftige Station Stadlau ist als Gemeinschaftsstation für die U2 und S80 konzipiert.
Heute Montag, 6. November 2006, unterzeichneten Dipl.-Ing. Dr. Georg-Michael Vavrovsky, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur Bau AG, und Dipl.-Ing. Günter Steinbauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wiener Linien, den Vertrag zur Errichtung der Gemeinschaftsstation Stadlau.
Die neue Umsteigestation Stadlau
Die Station Stadlau ist als optimale Umsteigestation zu den Bahnlinien der ÖBB konzipiert. Dem Gedanken des Schienenverbundes (Verknüpfung von Zügen der ÖBB mit den U-Bahn-Zügen Wiens) ist damit im Wiener U-Bahn Netz zum zehnten Mal optimal Rechnung getragen (U1: Praterstern und Leopoldau, U3: Westbahnhof und Simmering, U4: Hütteldorf, Landstrasse und Spittelau, U6: Philadelphiabrücke und Floridsdorf).
Die neue Gemeinschaftsstation von ÖBB und Wiener Linien bringt eine deutlich verbesserte Kundenattraktivität: Als erste Umsteigemöglichkeit zwischen S-Bahn und U-Bahn für Fahrgäste aus Richtung Osten wird die Station Stadlau zu einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte für die Donaustadt. Insgesamt hat die Verknüpfung der ÖBB-Bahnhöfe mit den verlängerten U-Bahnen (U1-Leopoldau und nun U2-Stadlau) große Bedeutung für die gesamte Region. Einerseits für den überregionalen Verkehr zwischen Wien und Bratislava und andererseits für den regionalen Verkehr wie die Nordbahn, Ostbahn, S 80 oder S 8.
Details zur neuen Station Stadlau
Die neue U2-Station Stadlau liegt auf einem Brückentragwerk etwa 13 bis 14 Meter über dem Niveau und schräg über der geplanten S80-Trasse, der Kaisermühlenstraße und dem ehemaligen Sportplatz des ESV-Stadlau. Die Länge der U- und S-Bahn-Station Stadlau beträgt jeweils ca. 200 Meter. Beide erhalten einen Mittelbahnsteig.
Im 1. Stock des Bahnhofsgebäudes Kaisermühlenstraße der Station Stadlau befindet sich der Hauptzugang zum künftigen S80-Bahnsteig. In diesem Geschoß wird das gemeinsame Aufnahmegebäude von einem ÖBB-Brückentragwerk durchdrungen, auf dem ein Gleis der künftigen Schnellbahntrasse errichtet wird. Erst im Geschoß darüber befinden sich die U-Bahn-Bahnsteige der künftigen U2-Verlängerung. Beide Geschoße sind auch direkt mit zwei Rolltreppen, über eine feste Stiege sowie mit beiden Liften vom Straßenniveau aus erreichbar.
Eine Überdachung und Wartekojen werden den Reisenden Schutz vor Wind und Wetter bieten. Die Bahnsteige sind alle barrierefrei – mit einer Liftanlage versehen.
Der Neubau der U2-Station Stadlau ist Teil des Bauabschnittes U2/8-„Stadlau, Hardeggasse“. Der gesamte Bauabschnitt der U-Bahn ist etwa 1100 Meter lang und reicht von der Neuhaufenstraße bis zur Hardeggasse. Von der Bauabschnittsgrenze im Bereich der Neuhaufenstraße bis zur Station Stadlau erstrecken sich zwei ca. 250 Meter lange Stahlbrückentragwerke für die beiden U-Bahn-Gleise. Auf Grund der Querung der A23 und des ÖBB-Bahnhofes Stadlau verläuft die U-Bahn-Trasse in doppelter Hochlage bezogen auf das Straßenniveau.
Der gesamte Bauabschnitt des ÖBB-Teiles ist 2030 Meter lang und erstreckt sich vom Mühlwasser über neu zu errichtende Brückentragwerke über die Kaisermühlenstraße in die Gemeinschaftsstation.
Im Bereich der Station Stadlau wird die ÖBB-Strecke viergleisig ausgebaut. Die zwei bestehenden Gleise werden für den Fernverkehr verwendet und zwei neue Gleise werden für den Nahverkehr errichtet. Der Güterverkehr kann zukünftig auf Fernverkehrsgleisen abgewickelt werden. Diese Entflechtung von Nah- und Fernverkehr erlaubt mehr betriebliche Flexibilität und dadurch wiederum ist eine höhere Verkehrsflüssigkeit möglich.
Der Umbau der Haltestelle Stadlau – ein enormes Gleisbauprojekt – wird unter laufendem Betrieb der ÖBB durchgeführt. Mit den ersten Vorarbeiten nördlich der Hirschstettner Straße haben die ÖBB bereits im Juli begonnen.
Die U2 wird 12,5 Kilometer lang
Derzeit ist die Stammstrecke der U2 zwischen Karlsplatz und Schottenring 3, 5 Kilometer lang.Nach der kompletten Fertigstellung der U2-Verlängerung vom Schottenring bis zur Aspernstraße wird die U2 dann auf einer Strecke von 12,5 Kilometern unterwegs sein. Das Wiener U-Bahn Netz wird dann von derzeit 66 Kilometer auf insgesamt 75 Kilometer gewachsen sein und über 101 Stationen (derzeit 90 Stationen) verfügen. Der mittlere Abstand der 17 Stationen wird bei der neuen U2 ca. 740 Meter betragen. Die U2 verbindet dann acht Wiener Gemeindebezirke (1., 2., 4., 6., 7., 8., 9. und 22.) und bietet Umsteigemöglichkeiten zu drei anderen U-Bahn-Linien (U1, U3 und U4) sowie bei den Stationen Praterstern und Stadlau Anschluss an die Linien der ÖBB:
2008 zum Stadion, 2010 zur Aspernstraße
2008 – rechtzeitig zur der Fußball-Europameisterschaft - wird man über die bisherige Endstelle Schottenring hinaus zu den neuen Stationen Taborstraße, Praterstern, Messe Prater und Krieau bis zum Stadion fahren können. Zwei Jahre später folgt dann der weitere Anschluss über die Stationen Donaumarina, Donaustadtbrücke, Stadlau, Hardeggasse und Donauspital bis zur Aspernstraße. Die Gesamtfahrzeit vom Karlsplatz bis zur neuen Station Stadlau wird ca. 19 Minuten betragen. Von Stadlau bis zur U1 am Praterstern ist man dann nur noch 9 Minuten unterwegs und die U4 am Schottenring erreicht man in nur 13 Minuten.
Johann Ehrengruber (01) 7909-42200
