News: Wiener Linien
Am gestrigen Nachmittag kam es zu einem Stromausfall auf der U4-Strecke zwischen Landstraße und Heiligenstadt. Grund dafür war ein technischer Defekt in einem so genannten Unterwerk, durch das die Stromschienen der U-Bahn mit Strom versorgt werden. Dieser Defekt hat dazu geführt, dass ein Zug zwischen den Stationen Roßauer Lände und Schottenring auf offener Strecke zu stehen kam.
Gleichzeitig kam es zur Störung an einer Informationsleitung, über die der Einsatzzentrale der Wiener Linien darüber Auskunft gegeben wird, ob tatsächlich der gesamte Abschnitt zwischen Schottenring und Roßauer Lände ohne Strom ist. Weil diese Information nun fehlte und hier Unklarheiten bestanden, wurde nicht sofort oder nach wenigen Minuten die Evakuierung des Zuges angeordnet. Ein Risiko für die Fahrgäste sollte dadurch vermieden werden.
Der nominierte Einsatzleiter hat die Situation insgesamt falsch eingeschätzt, sich nicht vor Ort begeben, um das technische Personal zu unterstützen sondern gemeinsam mit der Einsatzzentrale die Entscheidung getroffen, eine Diesellok anzufordern, die den Zug in die nächste Station ziehen sollte. Das Herbeiholen der Diesellok und die anschließende Bergung des Zuges haben jedoch mehr als eineinhalb Stunden in Anspruch genommen. Im Störungsmanagement routniemäßig vorgesehen ist jedoch, dass alle Maßnahmen zu treffen sind, um die Fahrgäste nach längstens 15 Minuten sicher aus einem Zug zu evakuieren.
Die Wiener Linien bedauern außerordentlich, dass es dadurch für die rund 200 Fahrgäste im Zug zu einer äußerst unangenehmen Situation gekommen ist. Den betroffenen Personen wird als Entschädigung eine übertragbare 8-Tage-Klimakarte angeboten, die an acht voneinander unabhängigen Tagen als Fahrschein dient. Betroffene mögen sich unter 7909/43115 (zwischen 8 und 15 Uhr) oder kundendienst@wienerlinien.at melden.
Darüber hinaus haben die Wiener Linien ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um einen derartigen Vorfall in Zukunft auszuschließen:
1) Es wird eine zusätzliche Überprüfung eingeführt, ob der nominierte Einsatzleiter sich tatsächlich zum Ort der Störung begibt, um von dort das Störungsmanagement zu organisieren. 2) Die technischen Anzeigen in der Einsatzzentrale werden so überarbeitet, dass bei Zugstillstand auf der Strecke ein deutlicheres Alarmzeichen als bisher üblich bis zur Auflösung der Situation angezeigt wird. 3) Die bereits jetzt regelmäßig stattfindenden Wissenschecks der MitarbeiterInnen der Einsatzzentrale für die Behandlung von Störungsfällen werden verstärkt und intensiviert. 4) Einführung von Einsatztrainings des gesamten Apparates des Störungsmanagement, in denen die Maßnahmen beim Ausfall gleich mehrerer technische Systeme real geübt werden. 5) Analyse und Überarbeitung der internen Informations- und Kommunikationskette im Störungsfall.
Durch diese Maßnahmen soll das System des Störungsmanagement bei der U-Bahn, das bis zum gestrigen Tag seit nunmehr 30 Jahren gut funktioniert hat, optimiert werden und um Situationen wie die gestrige auszuschließen.
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