News: Wiener Linien
Der VCÖ-Mobilitätspreis 2010 stand unter dem Motto "energy.change.mobility". Bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität und effizienten Transport waren vorbildhafte Projekte gesucht, die den Energieverbrauch im Verkehr verringern.
"Komfortsteigerung gepaart mit Energieeinsparung bedeutet eine Ersparnis an Betriebskosten, die der Umwelt, dem Fahrgast, der öffentlichen Hand und dem Verkehrsunternehmen zu Gute kommt. Damit leistet die EcoTram einen wichtigen Beitrag zu einer umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Form der urbanen Mobilität", gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Dr. Willi Nowak zur Auszeichnung beim VCÖ-Mobilitätspreis, Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität.
Start des EcoTram-Projekts war ein ausführlichen Testprogramm im Klima-Wind-Kanal der Rail Tec Arsenal. Die ULF-Niederflurstraßenbahn, ein Produkt der Wiener Werkstätte von Siemens Mobility, wurde unterschiedlichen Wetterzuständen ausgesetzt. Nun ist die Straßenbahn im Echtbetrieb im Netz der Wiener Linien auf der Linie 62 unterwegs. Mit speziellen Sensoren ausgestattet, wird der Energieverbrauch abhängig von Wetter und Besetzung genau festgehalten. Mit den Daten soll ein Simulationsmodell erstellt werden, das es möglich macht, einzelne Optimierungsschritte auf Aufwand und Wirtschaftlichkeit zu testen. Schließlich geht es um den wirtschaftlichen Nutzen von Adaptierungsmaßnahmen - Energiesparen soll sich auch auszahlen.
Im nächsten Schritt sollen die wirtschaftlich und technisch effektivsten Energiespar-Maßnahmen am ULF umgesetzt werden. In einem weiteren Messdurchgang im Klima-Wind-Kanal und im Passagierbetrieb werden die Maßnahmen dann evaluiert.
Erhebliche Energieeinsparungen als Ziel Bus, Bim und U-Bahn in Wien benötigen viel weniger Energie als der Pkw-Individualverkehr. Mit dem Projekt EcoTram soll der Energiebedarf öffentlicher Verkehrsmittel im Hinblick auf Klimaschutz weiter gedrückt werden. Auf eine Flotte von 300 Fahrzeugen und ein energetisches Einsparungspotential von 10 Prozent hochgerechnet, ist eine Reduktion von bis zu 3.000 MWh pro Jahr für die Wiener Linien möglich - das ist der Stromverbrauch einer kleineren Ortschaft oder die Leistung einiger Windräder. Mit der Senkung des Energieverbrauchs könnten jedes Jahr bis zu 600.000 kg CO2 vermieden werden.
