News: Wiener Linien
Wer mit den Öffis fährt, ist nicht nur meist schneller unterwegs sondern leistet auch einen nicht unerheblichen Beitrag für den Klimaschutz. Gerade die Wiener Linien nehmen dabei im internationalen Vergleich eine führende Rolle ein. So betragen die CO2-Emissionen in Berlin (906 Millionen Fahrgäste) rund 440.000 Tonnen CO2 pro Jahr. In der Bundeshauptstadt liegt der Wert bei 200.000 Tonnen, jener des privaten Personenverkehrs hingegen bei 2,7 Millionen Tonnen. Das bedeutet, dass im öffentlichen Verkehr, mit dem in Wien 35 Prozent aller Wege zurück gelegt werden, weniger als ein Zehntel des CO2 verbraucht wird, das der Individualverkehr, mit dem 33 Prozent aller Wege zurück gelegt werden, beansprucht.
"Aufgrund unseres ganzheitlichen Maßnahmenpakets und unserem klaren Bekenntnis zum Klimaschutz hat sich der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen in Wien deutlich erhöht. So konnte der Wert bis heute auf 35 Prozent gesteigert werden. Einen ganz wesentlichen Beitrag dazu leisten tagtäglich die 2,2 Millionen Fahrgäste der Wiener Linien, die den Umweltgedanken mit uns unterstützen. Wir verfolgen auch weiterhin unser Ziel - den Anteil des öffentlichen Verkehrs bis 2020 auf 40 Prozent zu erhöhen", erklärt DI Günter Steinbauer, Geschäftsführer für den technischen Bereich der Wiener Linien.
Zwtl.: Nachhaltigkeitsprogramm auf Schiene
Als Partner im Klimaschutzprogramm (Klip Wien) der Stadt Wien haben sich die Wiener Linien dem Prinzip der Nachhaltigkeit verschrieben. Kernziel des Programms ist eine nachhaltige Energie- und Verkehrspolitik und damit die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs zugunsten des öffentlichen Verkehrs. Das Augenmerk der Wiener Linien liegt dabei auf Klimaschutzaktivitäten in den Bereichen Energie, Mobilität und Beschaffung/ Abfallbehandlung. Im Bereich Energie und Klimaschutz tragen gezielte Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs in Betriebsgebäuden sowie zur Erhöhung der Energieeffizienz der Schienenfahrzeuge U-Bahn bei.
Als erfolgreich erwiesen sich bereits die Rückspeisung der Energie ins Stromnetz beim ULF (Niederflur), den U-Bahnlinien U1 und U4, sowie die Nutzung der Sonnenenergie für Gleisschmieranlagen und zur Wasserbereitung und Unterstützung der Heizung in einigen U-Bahnhöfen.
Zukünftig ist die Installation von Wärmepumpen (Erdwärme, Wasser-Wasser und Luft-Wasser) bei allen Neu- oder Umbauten zur Beheizung von Betriebsgebäuden geplant. Zur Reduzierung des Wasserverbrauchs ist bis 2013 für alle Waschanlagen der Einbau von Aufbereitungsanlagen zur Wasserkreislaufführung vorgesehen. Aufgrund des effizienten Wasser-Managements in den Bahnhöfen konnten in den vergangenen Jahren rund 380.000 Euro eingespart werden.
Zwtl.: Hauptwerkstätte neu: Energieeffizienz im grünen Bereich
Insgesamt 163 Millionen Euro investieren die Wiener Linien in den Umbau der Hauptwerkstätte (HW) im 11. Wiener Gemeindebezirk. Damit ist die "HW neu" eines der größten "grünen" Projekte der Wiener Linien. Bis 2013 werden neben Maßnahmen zum MitarbeiterInnenschutz und Arbeitsergonomie, technische Anpassungen getroffen. Ganz dem Umweltgedanken verpflichtet, werden das Dach und die Außenisolierung der Hauptwerkstätte nach neuestem technischen Stand ausgeführt. Zudem wird im Kellergeschoß eine neue Haustechnikzentrale installiert. Diese übernimmt die gesamte Heizungs- und Warmwasserversorgung der Hauptwerkstätte und nutzt die Wärme bzw. Kälte des Grundwassers mittels Wärmepumpen. Selbst der Abluft wird mittels Wärmetauschern nochmals Energie entzogen, die in Folge genutzt werden kann. Bereits in den Tiefstationen der U2 wird Geothermie (Erdwärme) für die Beheizung bzw. Kühlung genutzt.
Augrund des Umbaus werden zukünftig rund 270.000 Euro an Betriebskosten und 80 Prozent des Energieverbrauchs eingespart. Selbst die Kosten für den Wasserverbrauch werden durch intelligentes Wasser-Management um etwa 50 Prozent reduziert. Mit dem dadurch eingesparten Energieverbrauch könnten 3.400 österreichische Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.
Rund 760 MitarbeiterInnen der Wiener Linien profitieren vom Umbau der Hauptwerkstätte und sorgen dafür, dass die 130 U-Bahn-Züge, 526 Straßenbahngarnituren und 478 Autobusse der Wiener Linien optimal gewartet werden. Damit setzen die Wiener Linien weitere Akzente in Richtung umweltbewusster Energieversorgung. (Schluss)
