News: Wiener Linien
„Der U-Bahn-Ausbau in Wien geht mit voller Kraft weiter. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der U-Bahn-Bau ein ganz wesentlicher Konjunktur- und Wachstumsmotor, der für Beschäftigung und Wertschöpfung in Wien und ganz Österreich sorgt. Die U-Bahn fährt ab 2013 in die Stadt in der Stadt, nämlich die neue „aspern Seestadt“. Wenn heute die Bagger auffahren, geht es darum, dass die Infrastruktur schon fertig ist, wenn die Menschen hierher kommen“, so Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner. Mit dem Spatenstich für die neuerliche U2-Verlängerung fällt der Startschuss für die 4. Ausbaustufe der Wiener U-Bahn. Das 4. U-Bahn-Ausbaupaket, das eine Kostenteilung zwischen Bund und Stadt Wien im Ausmaß von weiterhin jeweils 50% vorsieht, wurde im Juli 2007 unterzeichnet. Damals wurde ein Finanzierungsvolumen von 1,85 Mrd. Euro für den Ausbau der „U2-Nord“ in das Flugfeld Aspern, der „U2-Süd“ zur Gudrunstraße über das Arsenal sowie der „U1-Süd“ nach Rothneusiedl vereinbart. „Am Beispiel des heutigen Spatenstichs für die U2-Nord sieht man, wie schnell die Wiener Linien und die Stadt Wien die getroffene Vereinbarung umsetzen. Wichtige Vorarbeiten, wie die Detailplanung und erste Baustellenaufschließungen wurden bereits durchgeführt“, unterstreicht Brauner.
„Auch der Bund steht zu seiner finanziellen Zusage, den so wichtigen U-Bahn-Bau in Wien finanziell zu 50 Prozent mitzutragen. Darüber hinaus investiert der Bund in Wien bis 2014 1,6 Mrd. Euro über den ÖBB-Rahmenplan in die Schiene, darunter befinden sich so wichtige Projekte wie z.B. der Hauptbahnhof oder der Lainzer Tunnel“ so die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie, Doris Bures. „Auch dem Bund ist die Wichtigkeit des Ausbaus des öffentlichen Verkehrs, wie die Investitionszahlen eindrucksvoll beweisen, bewusst“, ergänzte Bures.
Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs im 22. Bezirk
„Im 22. Bezirk erwarten sich die Wiener Linien eine deutliche Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs durch die im Vergleich zu den heute eingesetzten Autobussen viel geringere Fahrzeit“ so Wiener Linien Geschäftsführer DI Dr. Michael Lichtenegger. „ Der 22. Bezirk, bzw. die Verbindungen von und in diesen Bezirk sind noch ein Gebiet der Stadt Wien, wo wir uns eine deutliche Steigerung des Modal-Split-Anteils erwarten. Bislang liegt der Anteil des öffentlichen Verkehrs im 22. Bezirk bei ca. 29%, was gegenüber den 35% im gesamten Stadtgebiet das Marktpotential für den öffentlichen Verkehr in diesem Stadtteil zeigt“, so Lichtenegger weiter. Von dieser Ausbaustufe profitieren selbstverständlich auch alle BewohnerInnen, die bereits in der östlichen Donaustadt leben.
Streckenbeschreibung und Streckendetails
Die Verlängerungsstrecke wird nahtlos an die Endstation „Aspernstraße“ anschließen. Als nächstes Bauwerk folgt der Rohbau der Station „An den alten Schanzen“. Diese Station wird in den ersten Jahren daher von den Zügen durchfahren. Ein späterer Endausbau während des laufenden Betriebs ist jedoch bereits vorgesehen und wird bei entsprechender Stadtentwicklung im Einzugsgebiet der Station verwirklicht. Charakteristisch für diesen Bauabschnitt sind die zwei eingleisigen Tragwerke auf Stützen in Hochlage.
Parallel zur Franz-Wels-Gasse nähert sich dann die U2-Trasse von der Station Aspernstraße kommend der Ostbahn bzw. der Ostbahnbegleitstraße an. Nach einer Rechtskurve folgt die parallel zur Ostbahn liegende Station „Hausfeldstraße“, ein Verknüpfungspunkt zwischen der U2 und dem Wiener Linien-Sekundärnetz. Buslinien und auch die geplante Straßenbahnlinie 26 werden bei der Station Hausfeldstraße eine Umsteigestation erhalten. Die Hausfeldstraße wird hierfür im Kreuzungsbereich mit der U2 tiefer gelegt und ein zweigleisiger Ausbau der Ostbahn bereits berücksichtigt. Danach folgt die U2 dem Verlauf der Ostbahn in erhöhter Niveaulage bis zum Verknüpfungspunkt mit den ÖBB, der Station „Aspern“. Diese Station liegt bereits im Stadtentwicklungsgebiet „aspern Seestadt“. In einer Rechtskurve biegt dann die U2 zur Endstation „Seestadt“ von der Ostbahn Richtung Süden ab. Diese Station liegt in einfacher Hochlage über einem künstlichen angelegten See mitten im Stadtentwicklungsgebiet. Die Endstation „Seestadt“ weist einen Mittelbahnsteig am Ufer des zentralen Sees auf, darauf folgt der Abstell- und Revisionsbereich für insgesamt acht Langzüge.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein
Die Dachwässer der Stationsgebäude werden gesammelt, nach entsprechender Filterung und Durchfließen eines Schlammfangs in Nutzwasserzisternen eingeleitet und so der Nutzwasserverwendung zugeführt.
Durch diese Nutzwasseranlage, welche die WC-Anlagen der Stationen, der Abstell- und Revisionshalle, sowie allen anderen dafür geeigneten Betriebsbereiche inkl. Bahnsteig- und Passagenreinigung versorgt, werden pro Jahr ca. 2.217.600 Liter Trinkwasser eingespart. Wie in den bereits eröffneten U2-Neubaustationen ist auch für die neuen Stationen vorgesehen, eine Erdwärmenutzung zur Heizung und Kühlung der Stationsbauten und Betriebsräume zu installieren. Das Design der Stationen orientiert sich an dem Design der Stationen „Krieau“ und „Stadion“, also mit viel lichtdurchlässigem Glas und Sichtbeton. In die Strecke verbaut werden nicht weniger als 121.279,87 Kubikmeter Beton.
Stadtentwicklungsgebiet „aspern Die Seestadt Wiens“
Im 22. Wiener Gemeindebezirk entsteht in den nächsten 20 Jahren „aspern Die Seestadt Wiens“, ein multifunktionaler, urbaner Stadtteil für rund 20.000 Menschen und mit 20.000 Arbeitsplätzen. „Die Seestadt Wiens“ ist so groß wie 340 Fußballfelder oder der 7. und der 8. Wiener Gemeindebezirk zusammen. Das Stadtentwicklungsgebiet zählt zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas und wird in mehreren Etappen entwickelt.
Abgestimmt mit der Inbetriebnahme der U-Bahnlinie U2 entstehen in der ersten Entwicklungsphase 2.000 Wohneinheiten, ein Schulcampus, eine große Vielfalt an Handels- und Dienstleistungsunternehmen, ein Technologiezentrum und Forschungseinrichtungen, Ateliers, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen. Die Seestadt bietet beste Wohn- und Arbeitsbedingungen für Menschen, die urban und bewusst leben möchten. Für Unternehmen ist sie ein Standort mit ausgezeichneter Infrastruktur und einem attraktiven Umfeld für ihre Mitarbeiter. „aspern – Die Seestadt Wiens“ erhält hervorragende Verkehrsanbindungen: Mit der U2 - von der Station "Seestadt" - benötigt man bis zum Schottenring nur 22 Minuten - und zum Karlsplatz ist man 30 Minuten unterwegs. Mit der Eisenbahn erreicht man in einer halben Stunde Bratislava.
Qualitätssiegel für die Seestadt
Anfang 2010 erhält die Seestadt mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung für den Städte- und Straßenbau ein Qualitätssiegel. Zeitgleich startet die Entwicklung von hochwertigen Grün- und Erholungsflächen für die künftigen SeestädterInnen. Ein fünf Hektar großer See wird das Herz von „aspern“ bilden. Großzügige öffentliche Räume und die Nähe zum Nationalpark Donau-Auen in Kombination mit einem anspruchsvollen architektonischen und Raumplanungskonzept schaffen eine neue Qualität des Wohnens und Arbeitens. Die Wien 3420 Aspern Development AG ist für die Entwicklung und Verwertung von „aspern Die Seestadt Wiens“ zuständig. Die Immobilienentwicklungsgesellschaft wurde im Dezember 2004 als Tochtergesellschaft des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gegründet. Mehr Details über „aspern - Die Seestadt Wiens“ finden sich auf www.aspern-seestadt.at
Geplante Inbetriebnahme der U2 Streckenverlängerungen
Die Inbetriebnahme des Streckenabschnitts Aspernstraße - Seestadt ist bereits für Jahresende 2013 geplant. Drei Jahre zuvor, im Herbst des nächsten Jahres (2010) wird der 5,3 km lange Streckenteil Stadion - Aspernstraße seinen Betrieb aufnehmen und die U2 sechs zusätzliche Stationen erhalten: Donaumarina – Donaustadtbrücke – Stadlau – Hardegggasse – Donauspital – Aspernstraße.
Michael Zentner (01) 7909-42201
